Die Höhle Tuc d’Audoubert wurde am 20. Juli bzw. 10. Oktober 1912 durch die drei Söhne des Grafen Henri Bégouën entdeckt. Zwei Jahre später folgte die Entdeckung von Les Trois-Frères am 21. Juli 1914.
Diese Entdeckungen entspringen nicht allein dem Zufall. Der familiäre Rahmen begünstigte die jungen Forscher, denn schon seit jeher war das Interesse in der Familie an den Fragen nach dem Ursprung der Menschheit groß.
Im Jahr 1911 organisierte Henri mit seinen Kindern, Max, Jacques und Louis, im Alter von 18, 16 und 15 Jahren, einen Ausflug zu den Ausgrabungen in Mas d’Azil. Dort kratzten die Kinder im Abraum und Max fand das Fragment eines, von einem steinzeitlichen Menschen durchbohrten Rentierzahnes. Durch diese Entdeckung motiviert, gingen die drei sofort in die Höhle Enlène, wo Jacques das unglaublich Glück hatte, ein wunderbar bearbeitetes Speerschleuderende aus Rentiergeweih zu finden!
Dieser Fund löste bei ihnen den Wunsch aus, mehr über die vergangenen Zivilisationen zu erfahren, deren kultureller Reichtum sich ihnen gleichsam preisgegeben hat.
In den großen Ferien im Juli des Jahres 1912 bauten die Kinder ein Floss, um damit den Wiederaustritts des Volp zu erforschen. Es folgten die Entdeckungen von Tuc d’Audoubert und der ersten Gravierungen. Der Prähistoriker Émile Cartailhac, ein Freund der Familie, wurde umgehend gerufen und bestätigte die Echtheit der Zeichnungen. Am folgenden 10. Oktober durchbrachen die drei Brüder mit Hilfe ihres Freundes François Camel eine Engstelle, die ihnen den Zugang zu weiteren Gängen verwehrt hatte. Jetzt eröffneten sich ihnen weitere Gänge, an deren Ende die Bisons d'Argile auf ihre Entdeckung warteten.
Die drei Brüder führten die Erforschung der verschiedenen Höhlenräume in dem Karstgebiet fort und entdeckten zwei Jahre später die Höhle Les Trois-Frères mit ihren zahlreichen Felsbildern; darunter den berühmten ‚Sorcier‘.
Die Höhle Enlène wurde wiederholt im 19. Jahrhundert in Teilen ausgegraben. Erst im Jahr 1925 konnte Louis Bégouën die Höhle käuflich erwerben und damit den Zugang kontrollieren. Schon bei seinem ersten Besuch in Enlène hat der Graf Bégouën auf den von früheren Ausgräbern durchgewühlten Höhlenboden und die durch Strohfeuer geschwärzten Wände aufmerksam gemacht. Aber unter dem angesammeltem Abraum traten noch unberührte archäologsische Fundschichten zu Tage …